Der Spiegel hat nur wenige Zeuginnen ins Verfahren um die Verdachtsberichterstattung gegen Till Lindemann eingebracht? Immerhin spricht er selber von mehreren dutzend missbrauchten Frauen. Und für den Spiegel war dieses gerichtliche Zivilverfahren sehr wichtig. Es geht nicht nur um die Fortsetzung der Berichterstattung. Er muss möglicherweise noch einen Schmerzensgeldprozess wegen übler Nachrede abwehren. Und dieser wird mit Sicherheit noch deutlich teurer.
Hat der Spiegel bei der Berichterstattung vom 09.06.23 auf mehr aussagewillige Frauen gesetzt oder zu hoch gepokert? Denn bei der dargelegten Beweislage in Form von eidesstattlichen Versicherung ohne echte Namen, konnte das Landgericht Hamburg gar nicht anders entscheiden. Das hätte der Rechtsabteilung des Spiegel bewusst sein müssen.
Ob noch weitere Zeuginnen existieren weiß nur der Spiegel allein. Und der beruft sich auf das Zeugnisverweigerungsrecht.
Der Leser und die Öffentlichkeit werden wohl nie erfahren, ob die im Spiegelbericht aufgeführten dutzenden Zeuginnen tatsächlich existieren.
War das Ganze ein riesiger Bluff?
Hat der Spiegel mit nur wenigen Zeuginnen eine großangelegte Titelstory konstruiert und auf eine darauffolgende große Lawine, mit weiteren Zeuginnen gehofft? Ähnlich wie #Me Too. Sozusagen, ein Fortsetzungsroman mit Zeugenaufruf.
Wenn ja, dann ist die Rechnung nicht aufgegangen. Die Einstellung des Strafverfahrens hat der Titelstory den Rest gegeben.
Außer Spesen nichts gewesen!