Das hat die Universita degli Studi di Milano http://www.unimi.it ermittelt. In England und Polen ist dies bereits der Fall. Dieser Anstieg spiegelt die Zunahme der Frauen wider, die in den 1960er- und 1970er-Jahren begonnen haben zu rauchen. Die Todesfälle durch Lungenkrebs werden laut Carlo La Vecchia in den nächsten Jahren ansteigen. Heute beginnen aber weniger junge Europäerinnen mit dem Rauchen, was eine Trendumkehr bewirken könnte.
Über 82.000 Todesfälle im Jahr
2013 werden laut den Wissenschaftlern schätzungsweise 82.640 Frauen an Lungenkrebs sterben und 88.886 an Brustkrebs. 2015 wird sich dieses Verhältnis geändert haben und mehr Patientinnen an Lungenkrebs sterben. Die Forscher analysierten die Krebserkrankungen in der gesamten EU. Details der Studie wurden in den Annals of Oncology http://annonc.oxfordjournals.org veröffentlicht.
Sie gingen dabei von den 27 Mitgliedstaaten von 2007 aus und untersuchten sechs Länder einzeln. Dazu gehörten Frankreich, Deutschland, Italien Polen, Spanien und Großbritannien. Analysiert wurden alle Krebsarten mit einem Schwerpunkt auf Magen-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Prostata-, Brust- und Gebärmutterkrebs sowie Leukämie.
Bauspeicheldrüsenkrebs auf dem Vormarsch
Die Zahlen zeigen, dass - obwohl immer mehr Menschen an Krebs erkranken - insgesamt weniger an den Folgen sterben. Verantwortlich für die Zunahme ist die höhere Lebenserwartung. Trotz der Abnahme der Anzahl steigt die Todesrate durch Lungenkrebs bei Frauen in Europa. Die Zahl der Todesfälle bei Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Männern und Frauen geht wegen weniger Therapieformen ebenfalls nicht zurück.
"Diese Krebserkrankung zeigt keine Anzeichen für einen Rückgang in der Zukunft. Rauchen und Diabetes sind für etwa ein Drittel dieser Erkrankungen verantwortlich. Wir wissen nicht, was den Rest auslöst", so La Vecchia. Beim Lungenkrebs erwartet der Wissenschaftler einen Rückgang der Erkrankungen um das Jahr 2020 oder 2025, da eine neue Generation von Frauen seltener raucht.